Veränderung ist eine bestimmende Realität für viele Bereiche der heutigen Zeit. Wie sich diese Prozesse effizient abwickeln lassen, zeigt der Masterlehrgang Change Management.
Dr. Peter Altmann ist systemischer Organisationsberater, Psychologe und Vortragender im berufsbegleitenden Masterlehrgang Change Management und erklärt, welchen Stellenwert Teamentwicklung in Veränderungsprozessen einnimmt.
Die VUCA-Welt braucht Teamentwicklung und Beziehungspflege
Unternehmen sind mit mehr und schnellerer Veränderung konfrontiert, die Komplexität in Unternehmen und deren Umfeld wird stetig höher. In vielen Situationen arbeiten SpezialistInnen überregional zusammen, somit werden räumliche und thematisch-inhaltliche Distanzen immer größer. Zusätzlich bleibt durch das immer höhere Tempo keine Zeit für die Abstimmung der Zusammenarbeit und die Beziehungspflege in Teams, Ruhephasen und Zeiten der Reflexion bleiben auf der Strecke. „Die Rahmenbedingungen heutigen Arbeitens erfordern einen deutlich höheren Bedarf an Förderung von Kooperation, funktionierender Zusammenarbeit, Abstimmung und Beziehungspflege. In Veränderungsprozessen, wo die bisher gültigen Regelungen oft in Frage gestellt sind, ist dieser Bedarf nochmals höher“, stellt Altmann fest. Kein Wunder, dass Studien zeigen, dass ein großer Anteil, wenn nicht die Mehrheit von Change-Projekten als gescheitert beurteilt wird. Es braucht daher ein fundiertes Veränderungsmanagement, das verschiedene Ansätze von Teamentwicklung und Förderung des Zusammenwirkens berücksichtigt und so eine neue lebbare Form der Balance von Wirtschaftlichkeit des Unternehmens und nachhaltiger Leistungsfähigkeit und Arbeitszufriedenheit der MitarbeiterInnen bewirkt.
Eine Sache von effektiver Teamentwicklung
Veränderungsprozesse sind hoch komplexe Vorhaben, daher sollte jedes Change-Projekt in seinen individuellen Rahmenbedingungen betrachtet werden, fertige Kochrezepte werden der Sache nicht gerecht. Drei zentrale Aspekte lassen sich dennoch benennen, die Unternehmer bei Change-Projekten beachten sollten. „Zunächst müssen Teamzusammenarbeit und -entwicklung überhaupt wichtig genommen werden und initiativ angegangen werden – das kommt oft zu kurz bzw. gibt es unter dem erhöhten Druck keine Zeit dafür“, betont Altmann. Zweitens sollte Teamentwicklung sowohl auf die Funktionalität und das Zusammenwirken eines Teams als auch auf die Vertrauensbasis und das emotionale Miteinander gerichtet sein. „Bei vielen Angeboten zur Teamentwicklung und im Bereich des Projektmanagements steht jeweils ein Aspekt im Vordergrund, beim anderen besteht die Gefahr, dass er zu kurz kommt. Die Strukturen der Zusammenarbeit beeinflussen das Klima und die Motivation der einzelnen Menschen, was wiederum die Formen der Zusammenarbeit prägt. Wenn Vertrauensbasis und Handschlagqualität zwischen Unternehmen/Unternehmern und MitarbeiterInnen nachhaltig gepflegt wird, ist das das beste Fundament für funktionierende Veränderungsprozesse“, konstatiert Altmann. Zu guter Letzt rät Altmann auch dazu, sich von externen BeraterInnen unterstützen zu lassen und sich externe Expertise ins Unternehmen zu holen – sei es in Form von Coaching für die Change-Verantwortlichen oder auch als BeraterInnen für den gesamten Change-Prozess.
Der Spagat zwischen Gestern & Morgen
„De facto gibt es in Veränderungen kein „heute“ – das Alte gilt nicht mehr und das Neue ist noch nicht da. Man muss das Bisherige loslassen und geht ein Stück weit ins Nichts“. Genau hier ist Kommunikation laut Altmann das Schlüsselwort: „Große Veränderungen bringen viele Emotionen mit sich. Aus Sicht von MitarbeiterInnen geht es vielfach um Verunsicherung und Verlustangst – dem muss Platz und Raum gegeben werden, wenn es um Veränderungsmanagement geht. Lieber öfters kommunizieren und transparent agieren, auch wenn keine neuen Fakten zu berichten sind – das erhöht das Gefühl, informiert zu sein, Führungskräfte sind damit greifbar und beides gibt Sicherheit“, gibt Altmann mit auf den Weg.
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