Vielfalt ist überall – nur nicht da
Dort, wo es viel Geld zu verdienen gibt und wichtige Entscheidungen getroffen werden, sitzen vor allem weiße, heterosexuelle, mittelalte Männer. Anders als die Chefetagen großer Firmen besteht die Welt aber nicht zu 70 Prozent aus Männern. Vielfalt gibt es innerhalb wie außerhalb jeder Organisation. Doch systematische Benachteiligung sorgt dafür, dass tagsüber die einen am Tisch sitzen und Entscheidungen treffen und nachts die anderen das Büro putzen.
Mehr als ein „Nice-to have“
Dabei wäre es so wichtig, dass unsere Arbeitswelt genauso bunt wäre, wie unsere Gesellschaft. Diversität ist weit mehr als ein „Nice-to have“ für Unternehmen, sondern auch ein strategischer Vorteil. Es geht darum, ein Umfeld zu schaffen, in dem vielfältige Perspektiven, sei es durch unterschiedliche kulturelle Hintergründe, Geschlechter, Altersgruppen oder berufliche Erfahrungen, zusammenkommen, um Herausforderungen kreativ zu lösen und innovative Ideen zu entwickeln. Verschiedene Menschen haben nämlich ganz unterschiedliche Arten Probleme zu sehen und zu lösen.
Ein diverses Team hat viele Vorteile:
- Innovationskraft und Kreativität: Unterschiedliche Denkweisen führen dazu, dass Probleme aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet werden. Das fördert kreative Lösungsansätze und hilft dabei, komplexe Aufgaben effektiver anzugehen.
- Verbesserte Entscheidungsfindung: Wenn Teams vielfältige Erfahrungen einbringen, werden Entscheidungen robuster. Verschiedene Perspektiven hinterfragen gängige Denkmuster und minimieren das Risiko von Fehlentscheidungen.
- Wettbewerbsfähigkeit und Marktnähe: Ein diverses Team kann besser auf veränderte Marktanforderungen und Kundenbedürfnisse reagieren. Es ermöglicht Unternehmen, sich weltweit besser zu positionieren und neue Geschäftsfelder zu erschließen.
- Talentakquise und Mitarbeiter:innen-Bindung: Unternehmen, die Vielfalt fördern, wirken für Talente besonders attraktiv. Eine inklusive Unternehmenskultur trägt dazu bei, dass Mitarbeiter:innen sich wohler fühlen, sich mehr einbringen und länger im Unternehmen bleiben.
- Positive Unternehmenskultur und Reputation: Wer Diversität wirklich lebt, kann damit intern als auch extern das Image stärken und das Vertrauen von Kund:innen, Partner:innen und Investor:innen fördern.
Das Unternehmen auf dem Prüfstand
Echte Vielfalt zu erreichen, ist aber nicht leicht. Einfach eine Frau in den Vorstand zu bestellen, reicht da leider nicht. Wer wirklich diverser werden will, muss dorthin schauen, wo es weh tut. Warum sind gewisse Personen nicht Teil des Teams? Welche Prozesse und Strukturen schließen Personengruppen aus? Wo gibt es Diskriminierung? Was müssen wir ändern, um es auch für Menschen mit anderen Lebensrealitäten in unserer Runde angenehm zu machen? Das bedeutet auch, eigenen Sichtweisen, eigefahrene [RVM(g2] Muster und Privilegien zu überdenken und zu hinterfragen.
Gewusst wie
In einem neuen Online-Seminar erklärt Univ.-Prof. Dr. Renate Ortlieb, die Leiterin des Instituts für Personalpolitik an der Universität Graz, wie professionelles Diversity Management funktioniert. Anhand zentraler theoretischer Konzepte, rechtlicher Rahmenbedingungen und Praxisbeispiele lernen Sie, Diskriminierung in der Arbeitswelt besser zu erkennen und erfahren, wie Sie Diversität sowie Chancengleichheit gezielt fördern können. Darüber hinaus erhalten Sie das Rüstzeug, ein strategisches Konzept zu entwickeln und umzusetzen, das den nachhaltigen Erfolg Ihrer Organisation stärkt. Und das alles online, völlig flexibel und zeitunabhängig.