Seminar
Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik (OPD-3)
Die Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik besteht seit 1996 als Ergänzung zur phänomenologisch-deskriptiven Diagnostik nach ICD-10 bzw. DSM-IV. Sie wurde aus der Erkenntnis heraus entwickelt, dass eine rein phänomenologische Diagnostik zu wenige Informationen über die individuellen Entstehungshintergründe einer psychischen Erkrankung liefert. Diese sind allerdings zur individuellen und personalisierten Therapieplanung und -durchführung besonders bedeutsam.
In der dritten Version wurde die OPD in allen Achsen unter Beibehaltung ihrer Grundstruktur weiterentwickelt. Die Beziehungsdiagnostik ist dimensionaler geworden. Konflikte und Konfliktthemen werden auf allen Strukturniveaus (Selbstwahrnehmung, Objektwahrnehmung, Selbstregulierung etc.) eingeschätzt. Die Struktur ist differenzierter operationalisiert und erfasst nun Strukturdefizite bei allen Diagnosegruppen noch besser, insbesondere auch bei Psychosen.
Bei der OPD 3 handelt es sich um ein umfassendes diagnostisches Instrument, das in Praxis und Klinik ebenso wie in der Forschung ein vielschichtiges qualitatives, aber dennoch quantifizierbares Verständnis liefert, welches sowohl in Psychotherapie, Klinischer Psychologie als auch Psychiatrie und psychotherapeutischer Medizin gewinnbringend genutzt werden kann.
Facts im Überblick
Dauer
je 2 Tage (20 Stunden à 45 Minuten)Unterrichtszeiten
freitags von 9.00 bis 19.00 Uhr, samstags von 9.00 bis 17.00 UhrOrt
Universität GrazKosten
EUR 450,– pro Kurs (EUR 390,– pro Kurs für Mitglieder des STLP und ÖBVP)Sprache
DeutschAbschluss
Teilnahmebestätigung bzw. Abschlusszertifikat bei Absolvierung des Aufbaukurses IITermine und Fristen
Aufbaukurs II
Freitag, 25. April 2025, 9.00-19.00 UhrSamstag, 26. April 2025, 9.00-17.00 Uhr
Anmeldeschluss Aufbaukurs II
23. März 2025Grundkurs
Freitag, 5. Dezember 2025, 9.00-19.00 UhrSamstag, 6. Dezember 2025, 9.00-17.00 Uhr
gehalten von Dr. Florian Juen
Anmeldeschluss Grundkurs
2. November 2025Aufbaukurs I
Freitag, 16. Jänner 2026, 9.00-19.00 UhrSamstag, 17. Jänner 2026, 9.00-17.00 Uhr
gehalten von Dr. Florian Juen
Anmeldeschluss Aufbaukurs I
10. Dezember 2025WICHTIGES
Die Kurse können auch einzeln gebucht werden. Bei der Buchung eines Aufbaukurses muss zuvor ein Grundkurs bzw. Grundkurs und Aufbaukurs I besucht worden sein. Für den Erhalt des Zertifikats ist die Absolvierung aller drei Kurse notwendig. Für die Teilnahme ist die vorherige Lektüre des OPD-3 Manuals hilfreich. Die Manuale müssen für das Rating im Kurs mitgebracht werden.
Zulassungsvoraussetzungen
- Keine spezifischen Voraussetzungen erforderlich. Insbesondere ist keine psychodynamische Ausrichtung vonnöten.
- Die Kurse richten sich an alle interessierten Personen, die erstmalig mit der OPD in Kontakt kommen, und an solche, die bereits Vorerfahrung besitzen.
Zielgruppe
- Psycholog:innen und Mediziner:innen, Psychotherapeut:innen in allen Karrierestadien (auch in Ausbildung, zum Beispiel i.A.u.S.)
- Forscher:innen, die mit der OPD bzw. den dazugehörigen Instrumenten und Konzepten arbeiten wollen
- Studierende, Propädeutikumsteilnehmer:innen
Seminarinhalte
Grundkurs
- Einführung in die vier Achsen des OPD-3
- Grundlagen der Befunderhebung und Interviewführung
- Aufbau, Inhalt und Durchführung von OPD Ratings anhand von Videointerviews
Aufbaukurs I
- Repetitorium und Vertiefung aller Achsen je nach Interessen der Teilnehmenden
- Durchführung und Diskussion von OPD-Ratings anhand von Videointerviews
- Transfer in den eigenen Arbeitskontext
Aufbaukurs II mit Zertifikatsprüfung
- Repetitorium aller Achsen
- Durchführung und Diskussion von OPD-Ratings anhand von Videointerviews
- Transfer in den eigenen Arbeitskontexts
- Zertifikatsprüfung (fakultativ)
Referenten
| Leiter der Klinik für Psychoanalyse und Psychotherapie, MedUni Wien |
| Klinischer Psychologe, Gesundheitspsychologe, Psychotherapeut, Psychoanalytiker, Supervisor Arbeitskreismitglied und Trainer der OPD-KJ und OPD-E |
Ansprechperson

BA Marlene Cresnik-Nauschnegg
Kursleitung
Univ.-Prof. Dr.
Stephan Doering
Leiter der Klinik für Psychoanalyse und Psychotherapie, MedUni Wien